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Die 35-jährige Bandgeschichte ist wechselreich. Im Jahr 1986 ging KALTFRONT aus den Dresdner Punkbands Paranoia und Suizid hervor. Im Januar 1987 erschien das erste Demo Zieh dich warm an. KALTFRONT erhielt im selben Jahr ihre Spielerlaubnis und durfte auch in FDJ-Klubs auftreten. So gewann man u.a. bei der „Werkstattwoche der Amateurtanzformationen des Bezirkes Dresden“ und erhielt dafür 500 DDR-Mark. Es folgten weitere Tapes und zahlreiche Konzerte, bis KALTFRONT im Jahr 1990 ihre Abschiedsshow in der Dresdner Scheune spielten.
 
Im Jahr 2005 fand sich KALTFRONT wieder zusammen. Es gab ein umjubeltes Reunionkonzert im Kurländer Palais. Als Support feierte dabei Roger Baptist sein Bühnendebüt als Rummelsnuff. Die Tapeaufnahmen aus den 1980ern, deren Wiederveröffentlichung auf LP und CD) sowie die eigene Wiederfindung mit der Reunionplatte 2011 Zwischen allen Fronten waren ein wichtiger Teil der Bandgeschichte. Dennoch ist es das Selbstverständnis der Band, dass sich KALTFRONT nicht als Nostagieprojekt sehen, sondern vielmehr mit aktuellen Werken im Hier und Jetzt bestehen.

Spiegel klingt deshalb anders und irgendwie auch neu und ist doch klar erkennbar KALTFRONT. Der treibende Post-Punk-Sound des 2017er Albums wenn es dunkel wird wurde ausgebaut und weiterentwickelt: verstärkt durch sphärische Shoegaze- und Postrock-Elemente. Dieser dichte Sound, der zu keiner Sekunde an Druck und Dynamik verliert, entwickelt auch auf Albumlänge eine Sogwirkung, um dann den Hörer und die Hörerin in einen düsteren 6minütigen Final-Song zu entlassen. Die Texte zeigen sich dabei gewohnt wortgewaltig und scharfzüngig.


SpiegelHoliday im NiemandslandZieh dich warm an
Wenn es dunkel wirdZwischen allen FrontenLive 88

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